Das Licht der Welt erblickte Gerhard Kaps am 17.9.1908 in Remscheid. Lenneper wurde er sechs Jahre später durch die Versetzung des Vaters (seinerzeit k.u.k. Eisenbahnassistent). Bereits vier Jahre später zog die Familie erneut um, diesmal nach Gispersleben bei Erfurt. In der Oberrealschule Erfurt setzte Gerhard Kaps seine schulische Laufbahn fort bis hin zum Abitur. Seinen eigentlichen Berufswunsch, Theaterschauspielerei oder Opernfach ließ der Vater nicht zu und so gehörte Gerhard Kaps zu den ersten Lehrer-Studenten, die vor 1933 das Universitätsstudium an der gerade gegründeten Pädagogischen Akademie Erfurt eine neue Volksschullehrer-Ausbildung mit einem breiten Band an Fächern absolvierte. Zu dieser Zeit herrschte starke Lehrerarbeitslosigkeit und so wurden nur Abiturienten mit besten Zeugnissen immatrikuliert. Diese harten Bedingungen schufen für einige Jahre den Schulmeistertyp des Alroundmans, dem man jede Klasse und jedes Fach in der neunklassigen Volksschule anvertrauen konnte. Abschluß des Studiums war März 1932. Es folgten harte Jahre als Hilfslehrer im thüringischen Windeberg, Schlotheim und Großkamsdorf. Zu den Aufgaben des Schulmeisters gehörte auch die ehrenamtliche Ausübung de Kantoramtes. Zum Eintritt in die NSDAP war Gerhard Kaps nicht zu bewegen. Allerdings blieb ihm der Kriegsdienst nicht erspart, 1940 wurde er rekrutiert und mit der Nachrichten-Fernaufklärungs-Kompanie 613 in Frankreich stationert. Nachtblindheit und Miniskusschaden waren keine guten Voraussetzungen für einen Frontsoldaten. Gerhard Kaps fiel aber anderweitig auf. Ein Orchester wurde gegründet, aus Kraftfahrern wurden Chöre zusammengestellt und natürlich wurde erfolgreich Theater gespielt. Der Zufall wollte es, daß seine Kompanie nach dem Rückzug aus Frankreich in Wermelskirchen stationiert wurde. Bekanntlich nicht weit von Lennep. Gerhard Kaps erinnerte sich an seine früheren Nachbarn, die Famile Römer. Deren Tochter Gerta heiratete er am 26.5.1946. Ohne Papiere, als Flüchtling eingestuft, begann Gerhard Kaps seine Lehrertätigkeit in Lennep im November 1945. Welche Aufbauarbeit hier geleistet wurde, verdeutlicht die Tatsache, daß zu diesem Zeitpunkt von 203 Panstellen lediglich 83 besetzt werden konnten. Nach einer Anfangszeit in der Schule zur Glocke übernahm Gerhard Kaps die einklassige Volksschule Zur Straße. Im Mai 1949 wechselte er zur Schule Freiherr-vom-Stein und dieser Schule blieb er bis zu seiner Pensionierung 1974 treu. Bis zum 31.1.1976 durfte er noch weiter mit halber Stundenzahl unterrichten. Zum Konrektor wurde er im März 1962 ernannt. Um eine Rektorstelle hat er sich nie beworben, weil er sich, seinen Worten nach, dafür nicht eignete. Mehrfach wurde ihm dennoch die Schulleitung kommissarisch übertragen wegen Krankheit oder Pensionierung des jeweiligen Rektors. Seinen hochverdienten Ruhestand hat er noch einige Jahre genießen dürfen, er widmete sich besonders gern seinen drei Enkelkindern. Fast 75-jährig starb Gerhard Kaps am 15.8.1983 zuhause bei seiner Familie.
Am 17. September 2008 fand in der evangelischen Stadtkirche Lennep ein Gedenkgottesdienst für Gerhard Kaps unter Mitwirkung des Kirchenchores statt.